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Kontraste, Lebensverhältnisse in Russia, Teil I

Kontraste, RU , Lifestyle


Newski Prospekt (Quelle: Ekkehard Boldt)
GDN - Die heimliche Hauptstadt Russlands, das Venedig des Nordens, Sankt Petersburg mit seinen 5 Millionen Einwohnern auch die viertgrößte Stadt Europas und zweitgrößte von Russland, kann durchaus als repräsentativ für diese Betrachtung herangezogen werden.
Des Shoppings wegen fährt man kaum an die Newa: Das Warenangebot ist für die nördlichste 5 Millionenstadt der Welt bescheiden, zudem dominieren ausländische Marken das Angebot - zu Preisen, die in der Regel höher sind als im Westen. Bewegen wir uns auf der historischen Einkaufsmeile dem Newski-Prospekt. Er ist mit seinen 4,5 Kilometer die bedeutende Straße in Sankt Petersburg. Die Prachtmeile erzählt die Geschichte vom Glanz des russischen Adels im 19. Jahrhundert und von den Hoffnungen der Russen auf ein freiheitliches Russland der Jahrhundertwende. Nirgendwo wächst in Europa die Kaufkraft so schnell wie in St. Petersburg. Schnäppchen sind selten, denn in den Boutiquen und Einkaufscentern im Stadtzentrum geht es mondän zu.
Die Passage, Kaufhaus mit Tradition
Quelle: Ekkehard Boldt
Newski Prospekt ist die wichtigste Einkaufsstraße - obwohl man klassische Warenhäuser hier vergebens sucht. Etwas anders ist die Passage oder Passash. Die elegante Ladenpassage sieht dem Moskauer GUM ähnlich: Glasdach, eine Fußgängerbrücke zwischen den oberen Etagen und Kachelboden - alles wie 1890. Neben Kleidung und Kosmetik dominieren touristische Abteilungen: Souvenirs, Reisegepäck, Antiquitäten, Kunsthandwerk. Im Keller versteckt sich der einzige Lebensmittelsupermarkt am Newski.
Passageansichten
Quelle: Ekkehard Boldt
Passageansichten
Quelle: Ekkehard Boldt
Cafétheke
Quelle: Ekkehard Boldt
Feinkosttempel Jelissejew und Restaurant
Quelle: Ekkehard Boldt
Herausstechend ist der Feinkostladen Jelissejew. Er wurde in den Jahren 1902-1903 als ein damals in der Hauptstadt des Russischen Reichs einzigartiger Gourmettempel errichtet. Der Laden gehörte der Handelsgesellschaft der Gebrüder Jelissejew und man hatte sich anfangs schwerpunktmäßig auf den Import und Vertrieb von Weinen, exotischen Früchten, Tee, Kaffee und anderen Kolonialwaren in Russland spezialisiert. Während der Sowjetzeiten hieß das Geschäft- sowohl in Leningrad als auch der (Zweitladen) in Moskau - offiziell Gastronom Nr. Eins. In den 1990er Jahren erhielt er die historische Bezeichnung zurück und gilt bis heute als eine der Touristenattraktionen auf dem Newski-Prospekt. Die Geschäftsführung zeigt voller Stolz die Restauranträumlichkeiten. Im Stil der früheren Epochen hat man bis ins kleinste Detail, heute ausgestelltes Interieur der Eremitage, kopiert.
Innenansicht
Quelle: Ekkehard Boldt
Restaurant Séparée
Quelle: Ekkehard Boldt
Bar
Quelle: Ekkehard Boldt

Lukullische Genüsse werden dem Gast anlässlich Familienfeiern, Hochzeiten oder Geschäftsbesprechungen dargeboten. Ein Ambiente im 5-Klasse Sterne Level zum Wohlfühlen. Der Neureiche Geldadel braucht aber keinen bestimmten Anlass zum Ausgehen. Wenn die Geldbörse stimmt, kann man es sich gutgehen lassen und es gibt weitere Plätze zu nennen:

Terrasse Teilansicht
Quelle: Ekkehard Boldt
Ein “In“ Restaurant der oberen Spitzenklasse ist einen Steinwurf von der Kasaner Kathedrale entfernt. Hier trifft sich die Obere Gesellschaft und möchte unter sich bleiben. “Terrassa“ nennt sich die Dachnobelherberge, von der der Gast einen unverbaubaren Blick über die Zentrumssehenswürdigkeiten der Stadt hat. Ohne Probleme kann hier zu zweit die durchschnittliche Monatsrente eines Bürgers für ein Essen bezahlt werden.
Podvorye
Quelle: Ekkehard Boldt
Je nach Verkehrsaufkommen liegt ca. 45 Auto- Minuten in südlicher Richtung von Sankt Petersburg an Zarskoje Selo vorbei, mit dem Schloss Katharina II., heute Puschkin, der Ort Pavlovsk. Ebenso durch das Schloss Paul I. und wegen dem Park berühmt. Hier findet man das Restaurant mit urtypischem Flair und Aussehen “Podvorye“, welches 1993 eröffnet wurde. Das “Podvorye“ ist eine gelungene, professionelle Konzeption zum Relaxen.
Der Grundgedanke eines Öko-Bio- Betriebes wird hier umgesetzt. Sämtliche verwendeten Produkte werden selbst hergestellt, produziert bzw. nach heutigen Umweltrichtlinien überwacht. In der Gästeliste werden heimische und internationale Personen des öffentlichen und gesellschaftlichen Lebens aller Couleur (Präsident Putin) aufgelistet. Ein Haus dieser Größe muss wirtschaftlich denken, so bestehen unterschiedliche Restaurationen, wie für den Global Tourismus bis hin zum Gourmet Bereich für die hiesige Upper-Class. Selbst für die Kleinsten ist gesorgt. Es gibt hier einen interessanten Spielplatz, der sich architektonisch in den Komplex mit kleinen Holzhäuschen und Holzmärchenfiguren einfügt. Natürlich existiert personelle Betreuung.
Podvorye Außenansicht
Quelle: Ekkehard Boldt
Podvorye, Touristenrestaurant
Quelle: Ekkehard Boldt
Podvorye, Restaurant
Quelle: Ekkehard Boldt
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